UVEK - Wachsende Bedeutung des Velos
Bevölkerung und Verkehr wachsen
Der Bund zeigt auf, dass aufgrund des Wachstums von Bevölkerung und Wirtschaft in den nächsten Jahren auch der Verkehr stark zunehmen wird. Ein grosser Teil dieser Zunahme wird auf Schiene und Strasse entfallen, der andere beträchtliche Teil aber auch auf den Langsamverkehr. Gemäss den Verkehrsperspektiven des Bundes wird bis 2040 der öffentliche Verkehr um 51 Prozent, der Langsamverkehr um 32 Prozent und der motorisierte Individualverkehr um 18 Prozent zunehmen.
Bedeutung des Langsamverkehrs
Unter dem Langsamverkehr bezeichnet man die Fortbewegungsarten: zu Fuss, mit dem Velo oder dem E-Bike. Im täglichen Mittel legt eine Person per Langsamverkehr 2,8 Kilometer zurück. Somit kommen diese drei Fortbewegungsarten auf einen Anteil an der Tagesdistanz von rund sieben Prozent. Die Bedeutung des Langsamverkehrs zeigt sich dann, wenn statt der Distanzen die Anzahl zurückgelegter Etappen oder die Zeit berücksichtigt wird, während der die Schweizer Bevölkerung unterwegs ist.
- Bei den Etappen beträgt der Anteil des Langsamverkehrs 48 Prozent - und übertrifft damit den motorisierten Individualverkehr (37 Prozent) und den öffentlichen Verkehr (14 Prozent).
- Die Unterwegszeit des Langsamverkehrs beträgt 34 Minuten, was ein Anteil von 41 Prozent entspricht.
Statistische Angaben zu den Velos
Rund zwei Drittel der Schweizer Haushalte besitzen mindestens ein Velo, inkl. E-Bikes (Stand 2015). Damit ist die Verfügbarkeit des Velos annähernd so verbreitet woe bei den Autos.
Beitrag zur Verkehrsbewältigung
Zu Stoss- bzw. Spitzenzeiten wird es in Bahn, Bus und Tram sowie für den Autoverkehr oft eng. Die Schienen und Strassen sind so gut wie ausgelastet. Wer also auf das Velo umsteigt, trägt dazu bei, dass es dort wieder mehr Platz gibt. Es lohnt sich daher, das Potenzial des Veloverkehrs besser zu nutzen, denn dieses ist noch nicht ausgeschöpft. Folgende Zahlen zeigen auf, wie man die Verkehrsbewältigung ändern könnte:
- Zehn Prozent der Autofahrten sowie 14 Prozent der Tram- und Busfahrten sind nicht länger als ein Kilometer. Dies entspricht einer idealen Fusswegdistanz von 15 Minuten.
- 16 Prozent der Autofahrten sowie 83 Prozent der Tram- und Busfahrten sind nicht länger als fünf Kilometer. Dies entspricht einer idealen Velodistanz von 15 - 20 Minuten Wegzeit.
- 66 Prozent der Autofahrten und 96 Prozent der Tram- und Busfahrten (ohne S-Bahn) sinde kürzer als zehn Kilometer. Dies entspricht eine Wegzeit von 20 - 25 Minuten mit dem E-Bike.
Wenn nur schon ein Teil dieser Fahrten mit dem Velo erfolgte, würde dies den öffentlichen Verkehr und den motorisierten Individualverkehr entlasten. Vor allem in den Städten und Agglomerationen. Bessere und ausgebaute Velowege können dazu beitragen.
Wachsende Bedeutung des Veloverkehrs in Städten und Kantonen
Durch die wachsende Beliebtheit des Velos und des Verlagerungpotenzials setzen die meisten Schweizer Städte auf die Förderung des Veloverkehrs. In den letzten Jahren wurden die Bestrebungen vielerorts verstärkt und dies mit Erfolg: Zwischen 2010 und 2015 stieg der Anteil des Veloverkehrs am Gesamtverkehr in den zwei Zürcher Städten Zürich um sechs Prozent und Winterthur um zwei Prozent an. Die Programme zur Veloförderung umfassen im Allgemeinen sowohl infrastrukturelle Verbesserungen auf den Velowegen und bei Parkierungsanlagen als auch velospezifische Dienstleistungen und Informationskampagnen. Diese Massnahmen führen vor allem dort zu einer Verlagerung aufs Velo, wo sie mit verkehrsberuhigenden Massnahmen im Strassenverkehr kombiniert werden.
Der ganze Bericht des UVEK ist unten angehängt. Oben stehend wurden nur die wichtigsten Zahlen und Aussagen dargestellt.
Bericht Wachsende Bedeutung des Velos